Surachai Songthawornthawee – ein Portrait – Fotografie Darek Gontarski, Text Claudia Balsebre

Surachai Songthawornthawee – ein Portrait – Fotografie Darek Gontarski Art&Actors Photography www.gontarski.net
Text Claudia Balsebre

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Surachai Songthawornthawee – ein Portrait – Fotografie Darek Gontarski Art&Actors www.gontarski.net
Text Claudia Balsebre

Die Kunst in den Fluss des Lebens zu tauchen. Surachai Songthawornthawee (Kurzname Sün) ist ein Freigeist,
ein asiatischer Hippie, ein Wirkender, ein Ruhender. Seine Energie ist hier und jetzt. Mit einem grossen Herz und Schalk in den Augen.
Konzentriert und offen für die Welt.

Sün in Fakten…
Er wurde im November 1953 in der Region Narathwiat, Südthailand geboren. Seine Eltern sind Hoklos aus Südchina.
Als 10 jähriger Junge besuchte Sün für drei Jahre eine chinesiche Internatsschule in Thailand.
Für Thailänder mit chinesischen Wurzeln ist es üblich, dass die Kinder in beiden Sprachen und Kulturen aufwachsen
und ausgebildet werden. Hier entdeckte Sün – neben der Freiheit und Selbständigkeit – die Bibliothek und seine interessierten Augen
flogen über die Zeilen von sämtlichen Kung Fu Bücher.Er sog die spannenden Abenteuer in sich auf und war fasziniert von den asiatischen
Kampftechniken und der innerer Stärke seiner Helden. In dieser Zeit keimte in ihm der Wunsch, Kung Fu zu beherrschen.
Mit rund 20 Jahren hielt Sün in den Parks von Bangkok Ausschau nach Qi Gong/Tai Chi Lehrern. Er
lernte seine ersten Lehrer Ajan Dan, Master Chin und Master Hai kennen. Von ihnen wurde er vor
allem in der Perfektion der Körpertechnik unterrichtet. Der Fluss der Lebensenergie, Qi, blieb für Sün
in dieser Zeit noch unentdeckt.
Mit rund 25 Jahren verliebte sich Sün in eine deutsche Touristin. Das Paar heiratet und zog nach Stuttgart, wo auch die gemeinsame Tochter
zur Welt kam. Nach der Trennung zog er zu Freunden nach Konstanz. Nach fünf Jahren verliess Sün Deutschland und trampte per Anhalter von
Deutschland nach Indien. Seine tollkühnen Reiseerlebnisse hielt er in einem Buch fest, dass in Thailand publiziert wurde.
Sün ist ein Weltenbummler. Er liess sich von China, Malaysia, Burma, Laos, Indonesien, Kambodscha, Ladakh, Nepal, Korea, Vietnam
und Indien inspirieren. Er pilgerte auch an die Quellen des Daoismus in China nach Wudang Shan sowie zu wichtigen Shaolinklöster.
In den meisten Ländern sucht er frühmorgens Parks auf, um mit den Menschen Qi Gong zu praktizieren.
Andere Bewegungsformen kennenlernen und das Wissen und die Praxis vertiefen.
Sein aktuellstes Projekt soll dieses Jahr starten: Über den Landweg von Thailand nach China von dort mit der transsibirischen Bahn weiter
nach Europa. Sein Ziel ist es, von Spanien mit dem Boot nach Südamerika zu gelangen. Mit dem Fluss des Lebens durch die Welt.
Nach seiner Rückkehr nach Thailand ordinierte Sün im Alter von 38 Jahren in einem buddhistischen Kloster (Wat Suan Mokkh, Südthailand).
Sün wurde vom Wunsch getragen, den Weg Buddhas vom Ende des Leidens zu praktizieren und zu vertiefen sowie den sprunghaften Geist zu beherrschen.
Seine Mönchszeit verbrachte Sün in Wat Suan Monkkh, Wat Pah Nanachat in Nordostthailand sowie im Kloster Bodhinyanarama in Wellington, Neu Seeland.
Nach fünf Jahren verliess Sün das Kloster, er wollte die buddhistische Praxis im „wirklichen“ Leben umsetzen.
Er kehrte nach Bangkok zurück und vertiefte sein Qi Gong/Tai Chi Wissen.
Sün studierte und lebte mit seinen Lehrern Master Tong und Ajan Chandej zusammen. In dieser Zeit „entdeckte“ er auch das Arbeiten mit Qi, der Lebensenergie.
Die Philosophie und regelmässige Praxis von Qi Gong und Tai Chi sind das Lebensfundament und die Konstante von Freigeist Sün.
Neben dem Leben als Mönch, Pilger, Reisender, Lebenskünstler war Sün Direktor des Wongsanit Ashrams in Thailand.
Er lebt heute als Qi Gong/Tai Chi Lehrer, Schriftsteller, Leser des I Ging sowie Akupunkteur.
Als Schriftsteller und Philosoph hat er vier Bücher geschrieben, davon wurden zwei bereits in Thailand publiziert.
Auch hat er mehrere Bücher von Thich Nhat Hanh ins Thailändische übersetzt.

Sün aus persönlicher Sicht…
Ich suchte auf Kho Phangan einen Qi Gong Lehrer und bin Sün begegnet.
Ich hatte das grosse Glück, zwei Monate fast jeden Tag mit Sün frühmorgens um sieben am Strand Qi Gong zu praktizieren.
Die morgendliche Ruhe am Strand, den Blick in der Weite des Meeres verlieren, die springenden Fischschwärme,
die im Licht silbern aufblitzten, die Sonne, die den Rücken wärmte … ein perfekter Start in einen wundervollen Tag.
Sün fügte sich mit seinen von der Sonne gebleichten Kleidern und seinem obligaten Baumwollschal wunderbar in die Stimmung ein.
Sein Qi Gong Unterricht war ohne grosse Worte, er lehrte durch seine Ausstrahlung und sein Vorleben.
Wir folgten einfach seinen Bewegungen.
Ab und zu brummelte er etwas in den Wind oder gegen die Wellen und die Schülerinnen schauten sich fragend an
und genossen das gemeinsame Nicht-Verstehen. Nach dem Unterricht konnte man mit einer grossen Ruhe, Grosszügigkeit
und Energie ins Inselleben tauchen. Sün kochte für seine regelmässigen Schülerinnen gerne noch einen Tee – ob man wollte oder nicht.
Für Sün war Zusammensitzen, gemeinsame Essen und Tee trinken wichtig. Er selbst sagte jeweils wenig, kochte lieber den Tee
und hörte den Gesprächen zu. Im richtigen Moment kam jedoch eine weise Bemerkung oder eine buddhistische Weisheit.
Selbstredend, dass Sün sowohl beim Unterrichten wie auch bei den Akupunkturbehandlungen auf Spendenbasis arbeitete.
Sün lebte seine Prinzipien ohne gross Worte darüber zu verlieren: entspannt und ruhig sein, den Takt des Lebens verlangsamen,
in Harmonie und Kontakt mit der Natur leben, das Denken nicht so wichtig nehmen und loslassen.
Freier Geist, freies Herz. Ein Vor-Bild.
(Text: Claudia Balsebre)

 

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